Unsere Aktionen zum Safer Internet Day 2024
Anlässlich des diesjährigen Safer Internet Days (SID) haben wir gleich zwei Aktionen zum Thema sexuelle Belästigung im Internet angeboten:
eine Luftballon-Aktion in Hannovers Innenstadt am 5.2. um 16 Uhr
und einen Livestream auf unserem Instagram-Kanal am 6.2. um 17:30 Uhr.
Wir zeigen Dir, was wir bei den Aktionen genau gemacht haben, und was wir damit bezwecken wollen.
Luftballon-Aktion in Hannover
Anlässlich des diesjährigen Safer Internet Days (SID) mit dem Motto „Let’s talk about Porno! Pornografie im Netz“ fand am Vortag des SIDs (5.2.) eine Aktion von uns gemeinsam mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) in Hannovers Innenstadt statt. Hierbei haben wir Luftballons mit Sex-Emojis an Passant:innen verteilt. Damit wollten wir junge Menschen so über sexuelle Gewalt im Internet aufklären.
Jede:r dritte Jugendliche von sexueller Belästigung im Netz betroffen
Laut der aktuellen JIM-Studie erlebt fast jede:r dritte Jugendliche sexuelle Belästigung im Netz. Die Dunkelziffer muss jedoch um ein Vielfaches höher sein, da die meisten Jugendlichen sexuelle Übergriffe nicht melden – aus Scham oder weil es so oft vorkommt, dass es für sie leider schon normal ist. Mit dem Safer Internet Day (SID) soll in diesem Jahr Aufmerksamkeit auf dieses Problem gelenkt werden. Das nehmen wir zum Anlass, öffentlichkeitswirksam auf das Thema hinzuweisen. Denn auch in unserer Online-Beratung häufen sich Anfragen zu sexueller Belästigung im Internet.
„Wir bekommen viele Nachrichten von Jugendlichen, die online Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht haben. Vor allem das Thema Sextortion, also die Erpressung mit intimen Aufnahmen, ist dabei in letzter Zeit besonders häufig vertreten“, so JUUUPORT-Scout Regina. „Aber auch das ungewollte Empfangen von Dickpics oder gewaltvollen Pornos sind Probleme, denen junge Menschen im Netz begegnen.“ Regina hilft anderen jungen Menschen ehrenamtlich bei Problemen im Internet. Beispielhafte Beratungsanfragen zum Thema sexuelle Belästigung sind hier zu finden.
Große Bedeutung des Jugendmedienschutzes
Prof. Christian Krebs, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), hebt hervor: „Präventiver Jugendmedienschutz spielt eine entscheidende Rolle dabei, junge Menschen vor sexueller Gewalt im Internet zu schützen. Durch gezielte Bildungsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen werden Jugendliche dazu befähigt, sichere Online-Entscheidungen zu treffen und sich vor sexueller Ausbeutung und Belästigung zu schützen. Unerlässlich ist auch die Schaffung einer sicheren digitalen Umgebung, in der sich Jugendliche entwickeln und entfalten können, ohne der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt zu sein. Mit der Medienaufsicht im Netz tragen die Medienanstalten dazu bei, eine solche sichere digitale Umgebung zu schaffen.“
Luftballons mit Sex-Emojis als Symbole für sexuelle Belästigung im Netz
Bei der Aktion in Hannovers Innenstadt haben wir Luftballons mit scheinbar harmlosen Obst- und Gemüse-Emojis wie Aubergine, Kirsche, Banane und Pfirsich verteilt. Im Internet, z.B. in Chats, stehen diese jedoch sinnbildlich für männliche und weibliche Geschlechtsteile oder sexuelle Handlungen. Die verteilten Luftballons symbolisieren somit das Verschicken von Nacktbildern, das ungewollte Empfangen von Dickpics sowie sexuell belästigende Kommentare.
Infos und Tipps zu sexueller Belästigung im Internet
Zusammen mit den Luftballons haben die Passant:innen auch Kärtchen mit typischen Beratungsanfragen zu sexueller Gewalt im Netz bekommen, die JUUUPORT täglich von Jugendlichen erreichen. Auf der Rückseite führt ein QR-Code zu einem neuen Ratgeber auf JUUUPORT.de. Hier werden Jugendliche über verschiedene Formen sexueller Belästigung aufgeklärt, erhalten Tipps zum Selbstschutz und finden auch einen Link zur Online-Beratung sowie entsprechende Meldemöglichkeiten.
Presseberichte über unsere Aufklärungsaktion in Hannover
Mehrere Medienvertreter:innen haben unsere Luftballon-Aktion begleitet.
Den Beitrag von SAT.1 Regional kannst Du Dir hier ansehen.
Live-Beratung für Jugendliche
Am Safer Internet Day (SID) selbst (6.2.) haben wir um 17:30 Uhr gemeinsam mit dem Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch und der „Nummer gegen Kummer“ einen Livestream auf Instagram zum Thema sexuelle Belästigung im Internet angeboten.
Ziel des gemeinsamen Livestream war es, auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam zu machen und die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen, für Jugendliche möglichst niedrig werden zu lassen. Denn gerade in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass Themen wie Sexting und Sextortion (die Erpressung mit intimen Aufnahmen) in unserer deutlich zugenommen haben. Aber auch mit Cybergrooming und dem ungewollten Empfangen von Dickpics werden Jugendliche im Netz ungewollt konfrontiert.
Jugendliche können ihre Fragen an Expert:innen stellen
Beim Livestream sind die JUUUPORT-Scouts Regina und Carolin mit den Expert:innen der anderen beiden Beratungsangebote Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch und „Nummer gegen Kummer“ ins Gespräch gekommen und haben gemeinsam anonymisierte Beratungsbeispiele zum Themenkomplex sexuelle Belästigung besprochen. Anschließend konnten die junge Nutzer:innen, die am Livestream teilgenommen haben, ihre Fragen direkt an die Expert:innen stellen.
Unterstützung auf Augenhöhe bei sexueller Belästigung im Internet
„Es ist uns wichtig, anderen jungen Leuten zu zeigen, dass sexuelle Belästigung auch online alles andere als okay ist. Gerade, weil es zum Teil schon so normal ist, mit belästigenden Inhalten in Kontakt zu kommen. Außerdem sollen Jugendliche wissen, dass wir bei JUUUPORT ihnen vertraulich und kostenlos helfen. Dafür sind wir da“, so JUUUPORT-Scout Carolin. Zusammen mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen hilft sie Gleichaltrigen bei Problemen im Netz.